STRATEGIE
Die Steiermark zeichnet sich als einzigartiger Lebensraum aus und ist Heimat einer Vielzahl von Unternehmen mit überaus attraktiven Arbeits- und Karriereperspektiven und renommierter Bildungseinrichtungen.
Diese Kombination, die die Steiermark zum „Great Place to Work“, „Great Place to Learn and to Innovate“ und damit letztlich auch zum „Great Place to Live“ macht, gilt es gemeinsam mit Nachdruck und einer Strategie folgend zu kommunizieren.
Die Steiermark ist durch eine weltweit einzigartige Symbiose dieser Bereiche definiert: Bildung, Wirtschaft und Industrie, einzigartige Landschaft, moderner urbaner Raum, Kunst und Kultur ermöglichen eine Lebensqualität die ihresgleichen sucht.
Die Messlatte für die Steiermark sind dabei international führende F&E-Regionen und weniger der innerösterreichische Vergleich der Bundesländer.
Für die Kompetenzaufteilung im Land für Forschung, Innovation, Technologie und Qualifizierung sind einfache und abgestimmte Zuständigkeits- und Verantwortungsbereiche notwendig, um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden. Ziel muss eine gesamthafte und integrierte Vorgangsweise im politischen Verantwortungsbereich sein.
Forschungs- und technologiepolitische Schwerpunkte auf Basis der Analyse der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Stärkefelder der Steiermark sind zu definieren.
UNTERNEHMERISCHE FORSCHUNG
Sowohl das Niveau der unternehmerischen F&E-Aktivitäten, als auch der F&E-Aktivitäten von öffentlichen Institutionen (Hochschulen, öffentliche Forschungseinrichtungen) ist sehr hoch.
Steirische Unternehmen platzieren erfolgreich Produkt- und Prozessinnovationen in ihren jeweiligen Märkten. Hier wirkt sich das hohe Niveau unternehmerischer F&E-Aktivitäten, als eine wesentliche Voraussetzung für technologische Innovationen, positiv aus. Auch der hohe Anteil innovativer Unternehmen mit (Innovations-)Kooperationen ist eine Stärke des Innovationsstandortes. Dabei profitieren die Unternehmen vom Bestand an öffentlichen Forschungseinrichtungen, insbesondere dort, wo es direkte Anknüpfungspunkte mit den unternehmerischen F&E-Aktivitäten gibt, aber auch von den gezielten Vernetzungsaktivitäten und bestehenden Plattformen an der Schnittstelle von Forschung und Unternehmen.
Die sehr gute unternehmerische F&E-Spitze der Steiermark muss durch eine Innovationsoffensive bei KMUs und durch die Intensivierung der (grenzüberschreitenden) Kooperation zwischen Großbetrieben und KMUs verbreitert werden.
Die bestehende Technologieführerschaft steirischer Betriebe in Nischenbereichen muss gesichert und auf neue Wachstumssektoren ausgeweitet werden.
Das Bewusstsein zur Verstärkung von unternehmensbezogenen F&E-Aktivitäten muss durch Anreize (Öffentlichkeitsarbeit, Förderungen, Fokus auf wirtschaftsnahe F&E) angehoben werden.
Unternehmensgründungen im Hightech-Bereich und unternehmerische Spin-offs rund um steirische Leitbetriebe und Forschungsorganisationen sind weiter zu forcieren.
FINANZIERUNG
Studien betonen die Notwendigkeit einer Trennung des Fördersystems in eine strategische Ebene (politische Ressorts, Landesverwaltung) und eine operative Ebene (ausgelagerte Fördereinrichtungen) sowie die Konzentration von Förderinitiativen und die Standardisierung von Förderrichtlinien als Basis für die Vergabe von Förderungen. Eine moderne Förderpolitik muss sich danach ausrichten.
Steirische Forschungsmittel müssen stärker unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Verwertbarkeit von Forschungsprojekten und der maximalen Hebelwirkung dieser Mittel eingesetzt werden. Das steirische Forschungsbudget ist nach Effizienz und Effektivität des Mitteleinsatzes zu überprüfen, dementsprechend neu auszurichten und revolvierend zu evaluieren.
Die Forschungsförderungsaktivitäten der zuständigen Fachabteilungen sowie der Fonds sind in einer abgestimmten Strategie zu koordinieren bzw. zusammenzuführen.
Sowohl Projekt- (bottom-up) als auch Programm- (top-down) Förderung sind weiterhin notwendig. Entscheidend für Wirtschaft und Wissenschaft ist die Planungssicherheit mit öffentlichen Finanzierungsmitteln.
FORSCHUNGS- / BILDUNGSORGANISATIONEN
Die Innovationskraft der steirischen Universitäten und Hochschulen gilt es in Zukunft noch stärker zu nutzen. Zielsetzung ist es, innerhalb der Universitäten internationale „Centers of Excellence“ in ausgewählten Fachbereichen herauszubilden.
Die Intensivierung der Kooperation zwischen Wirtschaft und Forschungsorganisationen benötigt ein institutionalisiertes Vorgehen. Forschung und Innovation an den Fachhochschulen ist praxisnah in speziellen Nischenbereichen und in Abstimmung mit den Universitäten zu forcieren.
Die Sicherung der Verfügbarkeit hoch qualifizierter Wissenschafter und exzellent ausgebildeter Hochschulabsolventen vor allem in naturwissenschaftlich-technischen Bereichen ist Voraussetzung für die Intensivierung der steirischen Forschungsaktivitäten.
Die Internationalisierung der Forschungsaktivitäten an den Universitäten ist weiter zu forcieren (internationale Projekte, Mobilität der Forscher, Attraktivität der Universitäten für ausländische Forscher).
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Im Wettbewerb der Regionen gilt es, die Steiermark unter Berücksichtigung positiver bundesweiter Entwicklungen als attraktiven Standort offensiv zu vermarkten:
Innovationsland Steiermark
Präsentation der Steiermark als Innovationsregion, Darstellung des Wandels (vom Technologienehmer zum Technologiegeber, vom Land der Zulieferer zum Land der Marken), Schaffung eines innovativen Klimas (Kreativität, Dynamik, Jugendlichkeit), Vermittlung der hohen Ausbildungskompetenz der Steiermark („Land der hellen Köpfe“), Verbesserung des Images von naturwissenschaftlich-technischen Ausbildungen etc.
Innovationsstadt Graz
Internationale Positionierung der Stadt Graz in der öffentlichen Kommunikation ihrem Potenzial entsprechend mit der Dachmarke „Innovationsstadt“ für Kultur, Wissenschaft und Hightech.
APPELL DER INNOREGIO STYRIA
Die Steiermark braucht eine abgestimmte Technologie-, Innovations- und Qualifizierungspolitik.
Alle sind aufgefordert,
Als besonders wesentlich sind dabei darüber hinaus auch insbesondere Ausbildungen im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) als Basis für die erfolgreiche Suche nach Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Welt zu verstehen und zu fördern.